Melk

Die KZ-Gedenkstätte Melk

Die KZ-Gedenkstätte Melk
Die KZ-Gedenkstätte Melk im ehemaligen Krematorium des KZ-Außenlagers, Foto ZHZ Melk.

Das KZ Melk war eines der größten Außenlager des KZ Mauthausen und das größte Außenlager in Niederösterreich. Das Lager wurde am 21. April 1944 auf dem Areal der „Freiherr von Birago Pionierkaserne“ eröffnet und um einige Baracken erweitert. Das Lager diente den Zwecken der Untertage-Verlagerung für diverse Rüstungsfirmen, darunter die Steyr-Daimler-Puch-AG. Die rund 14.400 KZ-Häftlinge wurden hauptsächlich für die Errichtung einer Stollenanlage rund fünf Kilometer von Melk entfernt eingesetzt. Bis zur Räumung des Lagers, die am 15. April 1945 abgeschlossen war, kamen in Melk fast 5.000 Häftlinge durch direkte und strukturelle Gewalt zu Tode.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die sowjetische Rote Armee das ehemalige KZ-Areal und zwischen 1946 und 1948 wurde es als „Durchgangslager“ für rund 70.000 „volks- und sudetendeutsche Umsiedler:innen“ verwendet. Seit 1956 ist das Areal als Kaserne für Pioniere des Österreichischen Bundesheers in Verwendung.

Das ehemalige Krematorium entwickelte sich bereits ab 1946 zum Gedenkort für Überlebende sowie Nachkommen von Melker KZ-Opfern. Im Jahr 1950 wurde das Gebäude vom ehemaligen Lagerareal räumlich abgetrennt, nach zähem Ringen der Überlebendenorganisationen wurde es 1962 zum „öffentlichen Denkmal“ erklärt und am 13. März 1963 feierlich eingeweiht.

Die KZ-Gedenkstätte Melk / Melk Memorial ist organisatorisch Teil der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Deren Aufgabe ist es, die Geschichte des KZ Melk, die Erinnerung an dessen Opfer und die Verantwortung der Täter und Zuseher im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Zugleich soll sie dazu beitragen, die öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte im Lichte ihrer Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft zu befördern. Dabei arbeitet die Gedenkstätte eng mit dem lokalen Gedenkverein MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum sowie mit den Melker Pionieren zusammen.