Melk

Der Luftangriff auf das KZ Melk

Im Laufe des Lagerbestehens wurde das KZ Melk auch zum unmittelbaren Schauplatz des Kriegsgeschehens. Im Juli 1944 kam es zu einem alliierten Luftangriff auf die Stadt Melk, der auch das KZ-Areal ganz erheblich in Mitleidenschaft zog. Mehr als 220 KZ-Häftlinge sowie 22 Bewacher der Luftwaffe fielen am 8. Juli einem Bombardement der 15. US-Luftflotte zum Opfer. In den Tagen danach erlagen viele weitere Häftlinge ihren schweren Verletzungen.

Das Bild zeigt die umfangreichen Zerstörungen auf dem Melker KZ-Areal nach dem Luftangriff vom 8. Juli 1944. Das Objekt 10, rechts im Bild, wurde von KZ-Häftlingen übe den Sommer wieder instandgesetzt und diente neuerlich als Häftlingsunterkunft (1. Stock) und Häftlingsküche (EG), Foto Stadtarchiv Melk, Juli 1944.Während die getöteten KZ-Häftlinge zur Verbrennung in den Krematorien von Mauthausen überstellt wurden, erhielten die Luftwaffensoldaten am Melker Ortsfriedhof ein Begräbnis mit allen militärischen Ehren.

Von dem Angriff ganz besonders betroffen war die Häftlingsbaracke „Objekt 10“, die im ersten Stock seit der Lagereröffnung als Häftlingsunterkunft fungierte und in deren Erdgeschoß die Häftlingsküche untergebracht war. In den Wochen nach dem Bombardement wurde das Gebäude von Häftlingen wieder instandgesetzt und einige der Deckenbalken wurden zynischen Inschriften versehen, wie etwa „Arbeit macht frei“ oder „Jede Arbeit adelt“. Diese historischen Überreste aus der Zeit des KZ-Bestehens sind bis heute erhalten geblieben.